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Still By My Side
2020

stillbymyside150.jpg

oil/canvas, 100 x 140 cm

The work shows two women in the century-old tradition of the double portrait. The personal history of the depicted remains anonymous. It is not the superficially visible but the hidden nature of things, which forms the narrative framework.

 

The one portrayed on the right has already passed away, while the one depicted on the left - the title points to it – is still intimately connected to her, which does not change, when one passes away, but is present and only fades with the passage of time.

 

The half-portraits show no family resemblance. They fill almost the whole width of the picture, excepting a narrow passageway on the far right through which grey-white shadows in the back ground  vaguely indicate an urban architecture which becomes visible, and thereby suggests depth.  

A vertical strip of light acts as a surface-dividing element all the more the emphasising   geometrical vertical impression of the division of the room.

 

The same grey-white colour chords in very different shades of brightness nuances  can be found in the apparently translucent garment of the deceased in her translucent, as it were,  transcending body and in the beam of light falling from the right. Her rigid physiognomy resembles an Egyptian mummy. The whitish hair encloses the head like a helmet.

 

The one shown on the left in the picture is in complete contrast. The face with the soft dark half-long hair faces the viewer but does not look at him. With a half turn of the head she looks over her shoulder at a point beyond the picture. Her physiognomy is harsh, even. Light and shading model the facial features, which reveals any emotion.

From the spectrum of blue and grey-white nuances of the picture, the incarnation of the faces rises in full contrast.

 

The left page is based on cool blue tonalities, whose colour gradients merge into one another and thereby further emphasises the monochromatic nature of the canvas. This  creates a colour balance.   

 

The portraits show the women standing one behind the other, leaning closely against each other, which manifests the still existing attachment.

The women look past the viewer into the distance beyond the image space in different directions. With her half body they take up almost the whole picture space. 

 

The dominating colour spectrum of blue and grey of this double portrait and the light reflected in them with the shading used, underline the mystification of the ultimately unknown and requires a lasting involvement of the subject.

The moment of reflection and the existing attachment beyond the grave is an essential element of the pictures statement.  

©Helga-Isabella Lorentz, art historian

All rights reserved

Das Werk zeigt zwei Frauen in der jahrhundertalten Tradition des Doppelporträts. 

Die persönliche Geschichte der Abgebildeten verbleibt in der Anonymität. Nicht das vordergründig Sichtbare, sondern das verborgene Wesen der Dinge bildet den narrativen Rahmen.

 

Die rechts Porträtierte ist bereits verstorben, während die links im Bild Dargestellte – der Titel weist darauf hin – ihr noch immer in inniger Verbundenheit nahe steht, die mit dem Dahinscheiden nicht verschwindet, sondern noch präsent ist und erst mit dem Verrinnen der Zeit verblasst. 

 

Die Halb-Porträts zeigen keine Familienähnlichkeit. Sie füllen fast die ganze Breite des Bildraumes aus, bis auf einen schmalen Durchgang ganz rechts, durch welchen im Hintergrund, Grauweiß verschattet, eine vage angedeutete urbane Architektur sichtbar wird und dadurch Tiefe suggeriert.

Ein vertikaler Lichtstreifen fungiert als flächenteilendes Element und unterstreicht noch die geometrisch wirkende vertikale Raumaufteilung.

 

Dieselben grauweißen Farbakkorde in ganz unterschiedlichen Helligkeitsnuancen finden sich im transparent scheinenden Gewand der Dahingeschiedenen, ihrem durchleuchtenden gleichsam transzendierten Körper und dem von rechts einfallenden Lichtstrahl. Ihre starre Physiognomie gleicht einer ägyptischen Mumie. Die weißlichen Haare umfassen den Kopf wie einen Helm.

 

Ganz im Gegensatz dazu die links im Bild Dargestellte. Das Gesicht mit dem weichen dunklen halblangen Haar ist frontal dem Betrachter zugewandt, blickt ihn aber nicht an. Mit einer Halbdrehung des Kopfes schaut sie über die Schulter auf einen Punkt jenseits des Bildes. Ihre Physiognomie ist herb, ebenmäßig. Licht und Verschattungen modellieren die Gesichtszüge, die keinerlei Gefühlsbewegung offenbaren.

Aus dem Spektrum von blauen und grauweißen Nuancierungen des Bildes hebt sich das Inkarnat der Gesichter kontrastreich ab.

 

Die linke Seite basiert auf kühle blaue Tonalitäten, deren Farbverläufe ineinander übergehen und dadurch das Monochrome der Leinwand noch unterstreichen, was ein koloristisches Gleichgewicht erzeugt.  

 

Die Porträts zeigen beide Frauen, etwas hintereinanderstehend, eng aneinander gelehnt, was die noch vorhandene Verbundenheit manifestiert. Die Frauen blicken am Betrachter vorbei in die Ferne jenseits des Bildraumes in unterschiedlichen Richtungen. Mit ihrem Halbkorpus besetzen sie fast den ganzen Bildraum.

 

Das dominierende Colorit von Blau und Grau des Doppelporträts und das in ihnen reflektierte Licht mit der eingesetzten Verschattung unterstreichen die Mystifizierung des letztlich Unbekannten und erfordert eine nachhaltige Auseinandersetzung mit dem Sujet.

Der Moment des Innehaltens und die über den Tod hinaus bestehende Verbundenheit ist wesentliches Element der Bildaussage.

©Helga-Isabella Lorentz, Kunsthistorikerin

Alle Rechte vorbehalten

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